Fahrradparadies Kopenhagen – dann los!
Wer ein nachhaltiges, emissionsfreies und gesundheitsförderndes Verkehrsmittel sucht, stößt schnell auf die klassische Art der Fortbewegung per Fahrrad.
Die dänische Hauptstadt gilt international als Vorbild für fahrradfreundliche Städte und wurde mehrfach für ihre Bemühungen, das Radeln in der Innenstadt zu erleichtern, ausgezeichnet.
Bereiten Sie sich vor auf die wunderbare Erlebnisse mit dem Fahrrad in Kopenhagen!
Kopenhagens Fahrradfreundlichkeit
© Thomas Høyrup Christensen & VisitCopenhagen
Kein Carmaggedon, bitte! Kopenhagen ist weltbekannt für ihre Fahrradfreundlichkeit – das ist kein Wunder und keine Neuigkeit.
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts Einwohner und Einwohnerinnen der Hauptstadt haben viel vor dem Rathaus protestiert, um Fahrradfahren seriös und als Priorität in der Stadtplanung zu nehmen. Das war natürlich Konsequenz des sich damals drastisch vergrößerten Autoverkehrs. Schlussendlich wurde Kopenhagen und wird ständig so entwickelt, dass die Fahrradinfrastruktur eins der wichtigsten Teilen der Stadt ist.
© Thomas Høyrup Christensen & VisitCopenhagen
Nachhaltige Metropole für Menschen
Hinter dieser Fahrradfreundlichkeit steckt eine konsequente Verkehrspolitik und Stadtplanung: 2007 und 2008 verabschiedete die Stadtverwaltung das Vorhaben Miljømetropolen (dt. „Umweltmetropole“) und Metropol for Mennesker (dt. „Metropole für Menschen“).
Der Plan sieht vor, den CO²-Ausstoß zu reduzieren, Luftverschmutzung und Lärmbelästigung zu senken, den städtischen Raum lebenswerter zu gestalten sowie die fahrradfreundlichste Stadt der Welt bis 2025 zu werden – ein einzigartiges Konzept zur Nachhaltigkeit in der Großstadt.
Zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur investieren die Behörden jährlich finanzielle Mittel in Millionenhöhe. Das über 1.000 Kilometer lange Netz an komfortablen, extra angelegten Radwegen wird stets gewartet und gepflegt, was Kopenhagen attraktiv für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer jeden Alters macht.
2007 wurde Kopenhagen vom Internationalen Radsport-Verband UCI (Union Cycliste Internationale) zur UCI Bike City ernannt - als erste Stadt weltweit! Die Anerkennung kam dank Kopenhagens großer Einsatz für den Radsport und seine Weiterentwicklung: nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Freizeitbereich.
Mir san mitm Radl da auf Dänisch
© Thomas Høyrup Christensen & VisitCopenhagen
Typisches Bild in Kopenhagen: auf dem Fahrrad in der Stadt bei jedem Wetter!
Doch während in Deutschland zuletzt nur knapp 10 % der Berufstätigen mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, radelt in Dänemark über die Hälfte zwischen Heim und Job. Kinder und Jugendliche nutzen ihren Drahtesel, um zur Schule oder Uni zu kommen. Kleine Kids sind auch per Rad unterwegs, ganz oft in den Cargo-Bikes, in deren sie durch Mama oder Papa zur Kita gefahren werden. Dazu auch Polizei, Briefträger oder natürlich Kuriers benutzen die Fahrräder. Also ja, eigentlich jede Person, die kann, ist per Rad unterwegs!
Hier fährt man wirklich gut, bequem und… sicher! Egal ob man als Kopenhager:in jeden Tag radelt, oder als Tourist:in die Stadt neulich erkundet. Wieso?
Kopenhagen mit dem Fahrrad
© Thomas Høyrup Christensen & VisitCopenhagen
Die Strecken bieten mit einer Breite von über 1,70 Metern (meistens über 2 Metern) genug Platz. Wichtig: Radwege sind hier Einwege! Das sorgt für mehr Sicherheit und weniger Unfälle.
Außerdem sind die Fahrradwege durch Bordsteine von Straßen abgetrennt - die Unfallgefahr und Sorge beim Radeln mit Kindern verringern sich dadurch erheblich. Diese Breite erlaubt es Einwohnern auch schwere und große Dinge einfach per Lastenrad zu transportieren.
Direkte Wege mit möglichst geringen Höhenunterschieden und glatten, leicht zu befahrenden Straßenoberflächen erleichtern die Fahrt zusätzlich.
Dazu kleine Annehmlichkeiten machen das Radfahren in Kopenhagen einfacher! Sie finden in Kopenhagen Fußstütze und Geländer an den Ampeln, am Wegrand geneigte Mülleimer in die man radelnd Abfall wirft und an einigen Strecken Fahrradpumpstationen. Als Teil des IST (Intelligent Transport System) wurde z. B. Serie der grünen Ampel für die Fahrräder auf den Kreuzungen gesichert, so dass man glatt und schnell durch die Stadt kommt.
Und per Rad im Winter? Nix einfacheres! Das Besondere in Kopenhagen ist, dass hier erstmal die Fahrradwege aus dem Schnee geräumt werden, danach die Straßen.
Fahrrad fahren in Kopenhagen: gut zu wissen
© Thomas Høyrup Christensen & VisitCopenhagen
In Dänemarks Hauptstadt herrscht wundervolle Fahrradinfrastruktur! Hier gibt es nicht nur super Radwege, sondern auch echte Fahrradautobahnen.
Gut zu wissen: wenn Sie dann einen Stopp machen und Ihren Rad sicher abstellen möchten, dürfen Sie es an Fahrradständer tun. Ein Fahrrad zur Bank oder zum Baum befestigen ist generell illegal.
Fahrrad plötzlich kaputt? Kein Problem! Bei vielen Bahnstationen funktionieren Fahrradwerkstätte, die man beim Not natürlich besuchen kann.
In den dänischen Zügen (DSB) darf man eigenes Fahrrad mitnehmen – kostenlos! Züge aus der Kopenhagens Nähe, sg. S-tog, haben sogar extra Waggons eingeführt, die nur für die Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen bestimmt sind. Selbst in den Öffis in Kopenhagen die Mitnahme des Fahrrads ist auch möglich, jedoch für extra Kleingeld. Achtung! Manchmal muss man Stoßzeiten beachten.
Interessanterweise jedes Taxi in Kopenhagen soll auch Fahrradträger haben und Fahrradmitnahme bieten.
Radfahren in Kopenhagen und Dänemark - das muss man beachten:
- Jedes Fahrrad muss eine Klingel, weißes Licht vorne, rotes – hinten und gelbes bei Pedalen haben.
- Beim Nachtfahrten muss unbedingt weißes und rotes Licht an sein.
- Personen, die über 15 Jahre alt sind, dürfen maximal 2 Kinder in speziellen Sesseln transportieren.
- Fahrradhelm ist nicht zwingend erforderlich. Jedoch ist es empfohlen den während des Fahrtes zu tragen.
- Die Fahrt erfolgt auf der rechten Seite. In den Großstädten gibt es keine Möglichkeit links mit den anderen Autos zu kehren. Man soll auf die andere Seite der Straße durchfahren und dann die ausgewählte Richtung nehmen.
Fahrrad ausleihen in Kopenhagen: unsere Tipps
© Martin Auchenberg
Sie kommen nach Kopenhagen ohne Fahrrad? Gar kein Ding! Da vor Ort haben Sie zig Möglichkeiten, sich diverse Fahrräder auszuleihen, auch E-Bikes und besagte Lastenräder.
- Erste Möglichkeit: Ausleihe im Hotel.
Viele Hotels und Unterkünfte bieten das. - Zweite Möglichkeit: City Bike (bycykler) ausleihen.
Das ist ein kostenloses, städtisches Fahrradverleih in Kopenhagen.
>> Kaution: 20 DKK - Dritte Möglichkeit: Fahrrad von privaten Ausleihorten bekommen.
Sie können wirklich viele verschiedene Fahrräder ausprobieren!
Fahrradverleihe – unsere Tipps:
- Baisikeli:
in Suahili bedeutet das Wort einfach „Fahrrad“. Die Idee dieses Fahrradverleihs ist „Fahrrad für Jeden, auch den Ärmsten!”.
Adresse: Ingerslevsgade 80 - Bicycle Innovation Lab:
perfektes Ort fürs Testen! Da können Sie neue technologische Lösungen ausprobieren, sprich – spezielle Prototypen der Fahrräder, die man sonst nirgendwo findet, z. B. velomobil Leitra.
Adresse: Prismen, Holmbladsgade 71 - Copenhagen Bicycles:
Fahrradverleih im Zentrum, beim Dort starten auch zahlreiche Fahrradausflüge, die durch die Firma organisiert wurden.
Adresse: Nyhavn 44
- Københavns Cykelbørsen:
das älteste, größte und bekannteste Fahrradverleih in Kopenhagen, das seit Jahr 1881 funktioniert! Reiseführer für die Fahrradausflüge sprechen mehreren Sprachen und kennen sich super aus.
Adresse: Gothersgade 157
- Velorbis:
ideal für Fashion-Fans! Die Fahrräder sind super elegant, haben coolen Design und sind sehr ökologisch.
Adresse: Nørre Farimagsgade 63
Die besten Fahrradstrecken durch Kopenhagen
Urlaub in Kopenhagen lohnt sich wirklich mit dem Fahrrad verbringen! Es gibt so tolle Fahrradstrecken.
Der Auswahl ist breit und bunt: Sie können durch fantasievollen Superskilen eine coole Runde drehen, Sie fahren übers Wasser durch diverse Brücken wie z. B. Cirkelbroen, Sie erkunden die historischen Straßen auf sicheren Radwegen und architektonische Neuigkeiten auf Fahrradautobahnen. Und dann - trauen Sie sich einfach die berühmte sg. Fahrrad-Schlange nehmen: sie ist nicht zum Beißen da, sondern einfach nur fürs Radeln!
Radfahren macht so viel Spaß in Kopenhagen! Sie können die wunderschöne Stadt einfach selbst auf zwei Räder erkunden oder Sie nehmen an einen Guided Tour teil.
Spannende Fahrradstrecken in Kopenhagen:
- Hafen-Tour:
Eine schöne Route rundum Kopenhagens Hafen
>> ca. 13 Km - Route mit 6 vergessenen Giganten (The 6 Forgotten Giants):
Fantastische Route am Rande von Kopenhagen, wo man nach großen Holztrollen von Thomas Dambo sucht
>> 31 Km - Nordhavn Art Route:
Interessante Route mit viel Natur und Kultur zu entdecken
>> ca. 12 Km - Die architektonische BIG bike tour:
Eine Route voll von den besten architektonischen Schätzen, die im Architekturbüro BIG und von Star-Architekt Bjarke Ingels kreiert wurden
>> 22 Km
Bike Tours - unsere Tipps:
- Green Bike Tours:
Um die grünen und nachhaltigen Seiten Kopenhagens zu erfahren. - beCopenhagen Guided Architecture Tours:
Um die urbane und architektonische Ideen der Hauptstadt kennenzulernen. - CPH:cool:
Um die coolen und alternativen Ecken der Stadt zu finden. - BIKE ART TOUR:
Um Kunst und Kultur Kopenhagens näher zu kommen. - URBAN EXPLORER TOURS:
Um diverse Seiten Kopenhagens inkl. industrielles Flair zu entdecken.
Margeritenroute
© Copenhagen Mediacenter & VisitCopenhagen
Sind Ihnen in Ihrem Dänemark-Urlaub schon einmal die Schilder mit einer weißen Margeriten-Blüte auf braunem Grund aufgefallen?
Sie sind die Wegweiser zu Dänemarks längster Attraktion: Die 3.500 Kilometer lange Margeriten-Route (Margueritruten) führt durch das ganze Königreich und ist wegen ihrer Beschaffenheit und ihres Verlaufs über schmale Brücken und abseits der Hauptstraßen am besten mit dem Rad zu befahren.
Und was gibt es Schöneres und Gesünderes als die dänische Hauptstadt Kopenhagen vom treuen Drahtesel aus zu erkunden. Einfach dort anzuhalten, wo es schön ist und die kleine Pause an frischer Luft genießen und sich dabei etwas königlich zu fühlen: Die Strecke wurde 1990 anlässlich des 50. Geburtstages von Königin Margrethe II. eingerichtet.
Amager Strandpark
Seit 2005 hat Kopenhagen auch einen eigenen Strand. Das geschützte Naherholungsgebiet an der Ostküste der Insel Amager ist ca. 60 Hektar groß und fördert mit seinem 4,6 km langen Badestrand, der rund um die Insel verläuft, die Lebensqualität der Kopenhagener.
Amager Strandpark – Anreise
Amager Strand liegt nur ca. 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist mit dem Auto in max. 15 Minuten zu erreichen. Während die kostenfreien Parkplätze in Kopenhagen eher rar sind, können Sie am Amager Strandpark kostenlos parken. In der Ferienzeit sollten Sie allerdings frühzeitig am Strand sein, da die Parkplätze schon lange kein Geheimtipp mehr sind und frühzeitig besetzt sind. Möchten Sie lieber andere Verkehrsmittel nutzen, bieten sich vom Zentrum Kopenhagens folgende Optionen an:
- mit der U-Bahn – z. Bsp. vom Bahnhof Nørreport – in nur 10 Minuten. Die Bahn fährt im 5-Minuten-Takt
- mit dem Bus direkt zum Strand: Nehmen Sie die Linie Nummer 31
- Sie können auch den Direktbus ab Hovedbanegården/Tivoli nach Samosvej nehmen und sich nach ca. 20 Minuten Fahrtzeit entspannt am Strand absetzen lassen
- Bevorzugen Sie es, zu Fuß zu gehen und starten im Kopenhagener Stadtzentrum, dauert die Tour zum Strand Amager ca. 1,5 Stunden
Für welche Anreisemöglichkeit Sie sich auch entscheiden, planen Sie genügend Zeit ein, um die Umgebung zu erkunden, der Amager Strandpark lädt zum Verweilen ein.
Amager Strand Promenaden 1
2300 København
Mit der ganzen Familie auf Tour
Ausflugsziele für Groß und Klein
Für eine Radtour mit der ganzen Familie bietet sich bspw. der Tierpark Jægersborg Dyrehave mit 2.000 Hirschen nur 13 Kilometer nördlich von Kopenhagen für einen Tagesausflug an.
Wer statt Waldgebiet eher Strandatmosphäre sucht, fährt tagsüber an den beliebten Bellevue Strand in Klampenborg, ebenfalls etwa 13 Kilometer von Kopenhagen entfernt – oder in den nur sechs Kilometer entfernten Amager Strandpark mit echten Dünen und Lagunen.
Und wenn der Rückweg nach einer Fahrradtour an den Strand oder ins Grüne dann doch lieber per ÖPNV angetreten wird, dürfen Räder in der S-Bahn kostenfrei mitgenommen werden; in Bahn, Bus uns Metro fällt ein günstiges Fahrradticket an. Gut zu wissen: Sogar Taxen transportieren Fahrräder gegen Aufpreis auf Heckträgern.