Bereits seit langer Zeit ist "Urban Gardening", die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung von städtischen Flächen, ein wichtiger Teil des täglichen Lebens in Skandinavien. An vielen Ecken in den nordischen Ländern wird man von einem grünen Gemüsebeet oder bunten Blumen begrüßt. Auch in Großstädten lassen sich die Bewohnerinnen und Bewohner nicht davon abhalten, ihre eigenen Gemüsegärten auf privaten Balkonen oder gemeinschaftlichen Dachterrassen zu pflegen.
Das schwedische Jedermannsrecht & Pilzesammeln in Finnland
Das allemansrätt (dt. Jedermannsrecht) beispielweise erlaubt es jedem in Schweden, sich an den vielseitigen Gaben der Natur frei zu bedienen. Es gibt zahlreiche Wälder, in denen Naturliebhaber Beeren und vor allem verschiedene Pilzarten sammeln können. Ebenso stehen naturbegeisterten Touristen und Bewohnern des hohen Nordens zahlreiche Parks, Vororte und Stadtgrenzen zum Pflücken von Kräutern, Obst oder Pilzen zur Verfügung.
Im Park Djurgården oder in den Wäldern an der Stadtgrenze von Helsinki in Finnland bspw. verstecken sich vielerlei Fungi, die trotz ihrer unmittelbaren Nähe zur Stadt gänzlich behütet und gut geschützt unter den Tannen wachsen.
Moderne Landwirtschaft
Um das Angebot an regionalem Bio-Gemüse auszubauen, führt Dänemark einen neuen modernen Weg zur Landwirtschaft ein: das Vertical Farming. Das dänische Start-Up Nordic Harvest und die Technologiefirma Yes Health entwarfen Europas größtes und effizientestes High-Tech-Gewächshaus mit 14-stöckigen überdachten Hallen, wodurch sie die ganzjährige Ernte von Salaten und Kräutern ermöglichen.
Beim Vertical Farming werden Pflanzen statt in Erde in Wasser angebaut und mit künstlichem Licht bestrahlt. Das moderne Gewächshaus wird von Robotern und Softwares gesteuert, welche die Wachstumsbedingungen der Pflanzen erfassen. Der Lebensraum wird an diese angepasst und die nötigen Nährstoffe durch das Wasser hinzugefügt.
Der kontrollierte, biologische und nachhaltige künstliche Anbau hat sowohl für die Umwelt als auch für die naturbewussten Endverbraucher vielerlei Vorteile: da die Pflanzen nicht aktiv gewässert werden müssen, wird deutlich weniger Wasser verbraucht als bei der herkömmlichen Landwirtschaft. Zudem werden Verpackungsmaterial und Transportkosten eingespart, da die Gewächshäuser die jeweilige Region im Umland direkt beliefern können. Auch Pestizide und andere Chemikalien werden nicht benötigt, wodurch eine höhere Ernährungssicherheit gewährleistet wird. Hinzu kommen ein maximierter Nährstoffgehalt, eine längere Haltbarkeit und die Effizienz, dass ganzjährig regional geerntet werden kann. Das Gewächshaus soll bei Vollauslastung bis zu drei Tonnen Ernte pro Tag liefern, welche anschließend an Supermärkte und Restaurants geliefert.
Von Tomaten & Forellen: Methode Kreislaufanbau in Schweden
Eine weitere nachhaltige Methode der Landwirtschaft stellt der Kreislaufanbau von Regenbogenforellen und Tomaten des schwedischen Unternehmens Peckas Naturodlingar AB dar. Dabei wird das Wasser aus Zuchtbecken der Fische in einem permanenten Umlaufsystem zur Bewässerung der hauseigenen Tomatensorten benutzt. Das durch die Fischexkremente extrem nährstoffreiche Wasser aus den Becken düngt die Tomatenpflanzen. Anschließend reinigen Bodenfilter das von den Stauden übrig gebliebene Wasser, welches daraufhin wieder in die Fischbecken geleitet wird. Diesem Kreislauf werden nur minimalste Mengen an frischem Wasser und Fischfutter für die Tiere hinzugefügt. Dem nachhaltigen Ruf des Landes entsprechend, werden auch bei diesem Verfahren den Tomaten keine Pestizide und den Fischen keine unnatürlichen anderen Stoffe zugeführt.
Nachhaltig und individuell in das umweltbewusste Skandinavien
Wer individuell und nachhaltig in das Land der effizienten Landwirtschaft reisen möchte, kann dies mit Scandlines, dem deutsch-dänischen Fährunternehmen, tun. Umweltschonend pendelt die Hybridfähren-Flotte ab Puttgarden oder Rostock in regelmäßiger Taktung nach Gedser und Rødby. Auch die Rederei strebt nach Nachhaltigkeit, indem sie durch die Umstellung von der Diesel- auf die Hybridfähre die CO²-Emissionen etwa um 15.000 Tonnen jährlich gesenkt haben. Das Rotorsegel auf dem Fährschiff Copenhagen spart zusätzlich mindestens vier Prozent der Emissionen ein.
Für eine nachhaltige Zukunft setzt Scandlines auf viele weitere große und kleine Projekte in Richtung Umwelt- und Klimaschutz: Die Reederei unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der UN und arbeitet eng mit dem NABU e.V. zusammen. Gemeinsam wurde das Hafengelände Puttgarden zu einem „Grünen Hafen“, um die Artenvielfalt auf dem Gelände zu fördern.
Wo immer es möglich ist, wechselt das Unternehmen auch in den Küchen zu nachhaltig erzeugten Lebensmitteln. "In den meisten Bereichen ist dies möglich, jedoch muss es auch wirtschaftlich sein", so Stine Brændeskov, Commercial Manager Food & Beverage Concepts. Die jährlich ca. 18 Tonnen an Bord verspeister Krabben stammen bspw. aus nachweislich nachhaltiger Fischerei stammen und tragen das MSC-Siegel. So kann sowohl nachhaltiger Fisch als auch Bio-Gemüse einen positiven Effekt auf die CO²-Bilanz haben.
Umweltschonend pendelt die Hybridfähren-Flotte ab Puttgarden oder Rostock in regelmäßiger Taktung nach Gedser und Rødby.
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